Wissenswertes über Bad Freienwalde
Denkt mensch an Sport in Brandenburg, so wird er mit Sicherheit nicht sofort ans Skispringen denken. Und doch gibt es in Bad Freienwalde, im nördlichsten Skigebiet Deutschlands, eine Skisprungtradition die ins Jahr 1924 zurückreicht.
Denn mit der Gründung des Wintersportvereins Freienwalde am 31.01.1924 wurde der Startschuß für Wintersport und somit auch Skispringen in Freienwalde getätigt. So gab es bereits im selben Jahr das nördlichste Skispringen Deutschlands zu bestaunen. Allzu weit flogen die Damen und Herren allerdings noch nicht, aber dennoch konnten auch Weiten von 6-9 Metern begeistern. Ein Jahr später begann mensch mit dem Bau der Papengrundschanze auf der Weiten von bis zu 28 Metern erreicht wurden.
Der spätere Olympiasieger Birger Ruud aus Norwegen schaffte es immerhin auf respektable 24 Meter.
Aufgrund der brandenburgischen Witterung war es allerdings nicht möglich jedes Jahr Meisterschaften und Springen durchzuführen.
Hinzu kam dass mit der Machtübernahme der Nazis und dem 2.Weltkrieg auch der Winter- und Skisprungsport ins Abseits gestellt wurde.
1941 trafen sich etliche Übungsleiter aus der Region und überlegten wie mensch trotzdem den Wintersport ausüben könne. Von nun an hieß es mehr Augenmerk auf den Sport an sich denn auf Meisterschaften und Veranstaltungen zu legen. Und so gab es bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. dem Springen am 26 Januar 1941 welches ein großes Publikum anzog, auch keine weiteren nennenswerten Wettkämpfe.
1957 wurde die Schanze erneuert und modernisiert, der Anlauf verlängert und das Schanzenprofil verbessert sodass nun Weiten von bis zu 40 Metern erreicht werden konnten. Doch das Glück währte nicht lange denn Anfang der 60er Jahre gab es das für lange Zeit letzte Springen.
Erst mit der Wiederbelebung des Wintersportvereins am 28.02.2001, besann mensch sich auf seine Skisprungtradition und begann im August 01 damit der nun zugewucherten Schanze sowie der Auslaufzone zu Leibe zu rücken. Im September wurde das Schanzenprofil neu hergerichtet und bereits Mitte Oktober, genauer am 21.10.01, konnte das erste Trainingsspringen über die Schanze gehen. Das alles konnte nur dank vieler Sponsoren so schnell realisiert werden.
Die offizielle Einweihung führte dann am 04.11.01 der ehemalige Weltmeister Pavel Ploc durch.
Mittlerweile hat die Schanze mit der Ausrichtung der offenen Brandenburgischen Landesmeisterschaften ihre Feuertaufe bestanden und mit Juniorenspringen wird natürlich auch an den Nachwuchs gedacht.
Der Nachwuchs soll sich hier, geht es nach den Planern, in einigen Jahren in einem Trainings und Leistungszentrum wieder finden.
Der Bau 3 weiterer Schanzen (k30, K 60, K90) ist ebenso geplant, wie der einer Wintersportarena mit 40.000 Plätzen, ein Abfahrtshang (1300m lang), eine Snowboardhalfpipe sowie einer Sommerrodelbahn.
Die ganze Anlage soll zudem auch für Konzerte, Volksfeste usw. herhalten.
Mensch darf also gespannt was in den nächsten Jahren in Bad Freienwalde noch so alles passiert.
Hochgebirgsvergnügen im recht schneearmen Flachland Brandenburg gibt es nicht nur in Bad Freienwalde, sondern auch in Senftenberg.