In dieser Rubik geht es uns darum, jährlich wiederkehrende Events zu beschreiben, die teilweise einen alternative Ansprüche haben. Veranstaltungen wie der Brandenburgtag, das Tulpen- oder das Rosenfest, die Schlössernacht finden hier absichtlich keine Beachtung, da wir keinem guten Gewissens empfehlen können, sich eine solche Veranstaltung freiwillig anzutun.
Es ist uns durchaus bewußt, dasz einige Feste und Veranstaltungen mit einem recht hohen finanziellen Aufwand verbunden sind, dennoch lohnt sich ein solches Schmankerl durchaus mal.
Das Osteuropäisch-Deutsche Festival für OFF-Theater – unidram – findet jedes Jahr im Frühsommer statt, organisiert von dem Theaterverein DeGater`87 e.V. und der Universität Potsdam. Eine Woche lang werden Theaterstücke internationaler Gruppen in der fabrik, dem Waschhaus, dem Hans-Otto-Theater und dem T-Werk aufgeführt. Theatermacher, Figurenspieler, Tänzer und Musiker bekommen hier Möglichkeiten und Raum miteinander zu arbeiten, sich auszutauschen und ihre Arbeiten zu präsentieren. Figuren und Puppen sowie stark von Video- und Bildende Kunst beeinflusste Inszenierungen mit Performancecharakter setzen die ästhetisch-inhaltlichen Akzente. Es geht hier nicht nur um jeweiligen Produktionen, sondern der Schwerpunkt liegt im Austausch unterschiedlicher Erfahrungen, welche in, für alle Teilnehmenden und Interessierten offenen Gesprächsrunden erörtert werden. Das Theater-Nacht-Café bietet ebenfalls Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen oder auch einfach Spaß zu haben.
Bei den Eintrittspreisen gibt es Vergünstigungen, doch für die Vorstellungen lohnt es sich den einen oder anderen Euro zu investieren.
Festivalbüro und Festivaltreff: Schiffbauergasse 1, 14467 Potsdam, Telefon: 0331 719139
Weitere Informationen bekommt ihr unter: www.unidram.de
Auch die Potsdamer Tanztage bieten jährlich (meist Ende Mai) ein Event atemberaubender Fülle und Kreativität. Solisten und Ensembles unterschiedlicher Länder präsentieren in der fabrik Potsdam ihre neuesten Produktionen. Ebenso werden Gesprächsrunden und Workshops angeboten. Von Körper- und Rhythmusarbeit über Improvisation, Choreographie bis hin zu Komposition sind für Interessierte und Tänzer alle Möglichkeiten gegeben, durch Bewegung Neues zu entdecken. Internationale Bands und DJs werden an verschiedenen Orten in und um die fabrik Potsdam für einen "bewegten" Ausklang in die Nacht sorgen.
Der Besuch der Veranstaltungen kann an dieser Stelle nur empfohlen werden, zumal auch hier vergünstigte Eintrittskarten erworben werden können.
Für weitere Informationen: Potsdamer Tanztage, fabrik Potsdam, Telefon:(0)331 2800314, Karten: 0331-2800314, www.fabrik-potsdam.de
Jährlich findet in Potsdam das Kurzfilmfestival Sehsüchte im Filmtheater Thalia und in der HFF – Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Hier werden an sechs Tagen Filme von Studierenden und AmateurfilmerInnen aus aller Welt gezeigt und die Besten prämiert. Organisiert wird dieses Filmfest von den Studierenden der HFF. Diese bieten nicht nur Präsentationen von Filmen aus verschiedenen Ländern (Frankreich, Ägypten, Israel, USA, Hong Kong oder Singapur) und verschiedenen Genres (Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilme, sowie Fantasy- und Science-Fiction Filme), sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm (Podiumsdiskussionen, offene Foren, professionell betreute Workshops, sowie Partys). NachwuchsautorInnen wird die Möglichkeit geboten ihre Drehbücher und Ideen, Fernsehredakteuren und Produzenten vorzustellen. Die besten Werke werden von einer prominenten Jury prämiert.
Das Festival geht aus den FDJ-Studentenfilmtagen hervor und erlangte in den letzten Jahren sehr großes Ansehen. Leider muß mensch für so viel Qualität sehr hohe Eintrittspreise zahlen, die in unterschiedliche Kategorien unterteilt sind. Wenn mensch sich allerdings für einen Filmblock interessiert, dann kann ich nur empfehelen dort mal vorbeizuschauen.
weitere Informationen erhält mensch im Netz unter: www.sehsüchte.de
Vor den Toren Potsdams, auf dem grünen Campus des Universitätsstandortes Golm findet (meist Ende Mai, Anfang Juni) das inzwischen zur Tradition gewordene Golm-Open-Air statt, welches auf (studentische) Initiative und der ehrenamtlichen Arbeit vieler Helfer basiert. Das multikulturelle, eintrittfreie, unpolitische und internationale Event bietet gemischte Musik, Tanz, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und verschiedene Köstlichkeiten. Bei der Programm- und Angebotsgestaltung wird besonderes Wert auf Qualität gelegt. Dabei konzentrieren sich die VeranstalterInnen uns auf die Integration ausländischen Teil- und Vollzeitstudierenden, ohne die jüngsten Besucher, die Kinder vergessen zu wollen.
Das seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindende Festival nahm immer größere Ausmaße an, was Besucherzahl und musikalische Darbietungen angeht. Vom erwirtschafteten Gewinn wurde die Patenschaft für drei Kinder in Burkina Faso (Westafrika) für ein Jahr übernommen.
Dieses Festival kann besonders empfohlen werden, da es erst einmal keinen Eintritt kostet, es ein breitgefächertes Musikprogramm bietet und es immer wieder eine Gelegenheit bietet eine schöne Zeit auf dem, sonst eher unattraktiven, Universitätscampus Golm zu verbringen. Das ehrenamtliche, selbstlose Engagement der OrganisatorInnen möchte ich hier auch noch einmal erwähnen, denn wer bei einem Festivalwochenende mal vorbeischaut, wird sich ein Bild davon machen können, was für ein Aufwand hinter solch einer Ausgestaltung steckt.
weitere Informationen, sowie die Veranstaltungsdaten und das komplette Programm findet ihr unter: www.golm-open-air.de
Das Golm-Drin ist eine Initiative die aus der sehr intensiven und produktiven Zusammenarbeit von zwei studentischen, in Golm ansässigen, Initiativen entstanden. Diese immer im Monat Januar stattfindende Reihe von Musik-Festivals soll mit den Golm-Open-Air Musik-Festivals im Sommer in Verbindung gebracht werden, da beide vom selben Organisationsteam gleichermaßen intensiv vorbereitet werden. Zu diesen GD besteht die Motivation der OrganisatorInnen darin, einerseits dem immer noch sehr vernachlässigten Studentencampus Golm kulturell Bedeutung zu geben, und andererseits die Integration unserer ausländischen KommilitonInnen zu fördern. Die Patenschaftsübernahme der zwei afrikanischen Kinder aus Burkina Faso soll durch weitere Spendeneinnahmen gesichert werden. Das GD findet im großen Hörsaal Haus 5 statt, welcher für ein Abend in einen Konzertsaal umfunktioniert wird.
Für diese Veranstaltung wird Eintritt verlangt, wobei ein Teil als Spende fungiert und der ziemlich fair für einen Abend mit verschiedenen Bands und anschließender Musik vom Plattenteller ist.
Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Potsdam (AStA) hat es in den vergangene Jahren geschafft jährlich ein Sommerfest zu organisieren, dessen Charakter aber abhängig ist von die/den jeweilige/n Referentin/Referenten für Kultur. So gab es alternative Sommerfestangebote auf dem Gelände am Neuen Palais, teilweise auch in Kooperation mit dem Universitätssportfest des Zentrums für Hochschulsport. 2002 veranstaltete die MTV-campus invasion auf Initiative des Kulturreferenten ein recht kommerzielles Sommerfest, was zumindest die Eintrittspreise, Abzäunung, Security usw. anbelangt.
In diesem Jahr fand das Fest erstmalig im zentral gelegenen Lustgarten in Potsdam statt. Es waren doch ziemlich viele Leute vor Ort, jedoch kann ich persönlich die Unterstützung einer Veranstaltung deren Kosten utopisch und dessen Security-Team umstritten sind nicht unbedingt empfehlen. Auch der Geldbeutel wird, trotz des freien Eintritts, durch hohe Getränkepreise schnell wieder leer sein.
mehr Informationen bekommen Interessierte auf der Homepage des AstAs unter: www.asta.uni-potsdam.de
Jährlich werden von einer unabhängigen Gruppe auf dem Potsdamer Bassinplatz ein mehrtägiges Film- und Kulturfestival organisiert und gestaltet. „ Wir haben kein Geld und wollen auch keins verdienen. Uns geht es darum, die Innenstadt nicht den Kaufhäusern und Touristenfallen zu überlassen, sondern mit kritischer, frei zugänglicher Kultur nach draußen zu gehen und Öffentlichkeit jenseits privatisierter Räume zurückzugewinnen.“
Das Medium Film eird genutzt, um auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen, sie zu thematisieren, kritisieren und andere Blickwinkel zu ermöglichen. Begleitet wird dies durch ein breitgefächertes Rahmenprogramm aus, Vorträgen, Diskussionsrunden, Lesungen, Theater und Musik.
Hingehen, Leute treffen, Filme schauen, diskutieren, Spasz haben… daraus folgt: unbedingt hingehen!
Die Potsdamer Initiative „Der Ball ist Bunt“ ist ein netzwerkartiger Zusammenschluß von verschiedenen Fußballfanprojekten, interkulturellen und sozialen Initiativen und Vereinen. Seit dem Jahr 2000 organisieren sie ein antirassistisches Stadionfest im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion. Es finden drei Fussballturniere statt (Männer-, Frauen und Jugendturnier), bei denen internationale Teams gegeneinander antreten. Intention der VeranstalterInnen ist es, eine breite Öffentlichkeit für die Probleme in deutschen Fussballstadien zu schaffen und auf den gängigen Rasissmus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Sexismus und männlichen Härtekult und Gewalt im Kontext mit Fussball hinzuweisen. Hierbei geht es nicht nur um Fussball und so gibt es auch jedes Jahr ein kulturelles Rahmenprogramm und ein Angebot für verschiedene Freizeitaktivitäten.
„Der Ball ist bunt“ findet meist Mitte Juni zwischen dem Ende der Fussballsaison und den Sommerferien statt. Informationen gibt es unter: www.der-ball-ist-bunt.de
Die „Initiative für Begegnung“ ist ein netzwerkartiger Zusammenschlusz verschiedener Gruppen, Vereinen und Einzelpersonen, die sich für ein multikulturelles Potsdam stark machen und über die Situation der Flüchtlinge in Potsdam informieren. Zwischen 1999 und 2002 organisierten sie ein multikulturelles Straszenfest, mit internationalen Theatergruppen und Bands, Ess- und Infoständen und verschiedenen Aktivitäten für Kinder und Erwachsene in der Potsdamer Innenstadt.
In dem darauffolgenden Jahr wurde sich auf ein andere Aktionsform geeinigt, so dasz es im Sommer 2003 einen bunten Straszenumzug unter dem Motto „GrenzgänerInnen-Beatz“ mit anschließendem Konzert vor dem Brandenburger Tor gab. Hauptanliegen dabei war es mit Menschen die in den Flüchtlingsheimen zusammenzuarbeiten und auf diesem Wege Kontakte zu knüpfen und aktive Integrationsarbeit zu leisten.
Im Jahr 2004, genauer am 1.Juli soll es nun, wiederum vor dem Brandenburger Tor, eine große Tafel geben und zum gemeinsamen Dinner eingeladen werden. Das Motto dieser Aktion wird: „Über den Tellerrand...“ sein und alle, die Lust haben dorthin zu gehen, sind aufgefordert etwas Kulinarisches beizutragen.